Dr. ADHS hatte beschlossen, die Beziehungen in seinem Leben neu zu ordnen – nicht hektisch, nicht alles auf einmal, sondern langsam, bewusst und Schritt für Schritt. Es war ein Prozess, der Geduld verlangte, vielleicht sogar ein bisschen Mut, aber vor allem einen klaren Fokus: Jede einzelne Beziehung für sich betrachten, verstehen und, wo nötig, neu justieren.
Dabei erinnerte er sich an die Geschichte von Beppo, dem Straßenkehrer aus Michael Endes „Momo“. Beppo stand oft vor langen, scheinbar endlosen Straßen. Doch er hatte eine einfache, aber wirkungsvolle Methode: Nicht die ganze Straße auf einmal ansehen, sondern nur den nächsten Meter. Einen Strich mit dem Besen, dann den nächsten, dann wieder einen – ohne sich von der Länge der Straße entmutigen zu lassen.
Dr. ADHS merkte, wie ähnlich seine Herangehensweise war. Er setzte sich nicht unter Druck, alles sofort zu regeln oder jede Beziehung perfekt „aufzuräumen“. Er widmete sich jeweils einer Beziehung, einem Gespräch, einem Thema – wie Beppo dem nächsten Besenstrich. So spürte er keinen überwältigenden Berg von Aufgaben, sondern konnte im Hier und Jetzt bei dem bleiben, was gerade wichtig war.
Und genauso, wie Beppo eines Tages überrascht feststellte, dass die ganze Straße bereits sauber war, blickte Dr. ADHS nach einer Weile zurück – und bemerkte, wie sich das Gesamtbild seiner Beziehungen, ganz ohne Hektik, grundlegend gewandelt hatte. Die Ordnung war nicht das Ergebnis eines großen Kraftakts, sondern vieler kleiner, bewusster Schritte.
Vergleichende Analyse:
Beppo der Straßenkehrer und Dr. ADHS zeigen, dass große Veränderungen oft nicht durch einmalige, radikale Aktionen entstehen, sondern durch konsequentes, ruhiges, schrittweises Handeln. Der Fokus auf den nächsten kleinen Schritt – statt auf das „große Ganze“ – nimmt Druck, bringt Klarheit und führt, manchmal überraschend, ans Ziel.