Mit dem Einkaufskorb gegen Strafzölle

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Wie Konsumenten in Deutschland auf US-Handelspolitik reagieren können.

Die protektionistische Wirtschaftspolitik der USA, insbesondere in Form von Strafzöllen gegenüber europäischen Produkten, hat international für Spannungen gesorgt. Während politische Gegenmaßnahmen oft lange dauern, können Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland sofort reagieren – indem sie gezielt entscheiden, was sie kaufen. Hier sind konkrete Beispiele, wie man durch sein Einkaufsverhalten ein Zeichen gegen aggressive US-Zollpolitik setzen kann:

1. Technik und Elektronik:

Statt eines iPhones oder anderer Apple-Produkte können Konsumenten auf Smartphones von Herstellern wie Fairphone (Niederlande), Nokia (Finnland) oder Samsung (Südkorea) ausweichen. Auch bei Computern und Tablets gibt es Alternativen, etwa von Lenovo oder ASUS, die nicht aus den USA stammen.

2. Lebensmittel und Getränke:

Anstelle von Coca-Cola, Pepsi oder Mars-Riegeln bieten sich deutsche Alternativen wie fritz-kola, Bionade, Riegele-Biere oder Produkte von regionalen Confiserien an. Statt Starbucks lieber den Kaffee beim lokalen Röster kaufen – oft nachhaltiger und geschmacklich überzeugender.

3. Kleidung und Schuhe:

Viele große Modemarken wie Levi’s, Nike oder Tommy Hilfiger stammen aus den USA. Hier lohnt sich der Blick auf europäische Labels: Armedangels (Deutschland), Veja (Frankreich), Hessnatur oder Schuhhersteller wie Lowa und Meindl bieten nachhaltige und faire Alternativen.

4. Unterhaltung und Medien:

Bei Streaming-Diensten kann man statt auf Netflix oder Disney+ z. B. auf Angebote der öffentlich-rechtlichen Mediatheken, auf Arte oder unabhängige Plattformen wie MUBI setzen, die oft europäisches und internationales Arthouse-Kino fördern.

5. Fast Food und Gastronomie:

McDonald’s, Burger King oder KFC lassen sich leicht durch den Besuch eines lokalen Imbisses oder Restaurants ersetzen. Burger aus regionalem Fleisch, Bowls, vegane Gerichte oder Dönerläden bieten oft mehr Geschmack, Individualität und fördern die lokale Wirtschaft.

6. Kosmetik und Pflegeprodukte:

Statt Marken wie Colgate, Crest oder Johnson & Johnson lohnt sich der Griff zu Produkten von Weleda, Lavera, Alverde oder Dr. Hauschka – meist in Deutschland oder Europa produziert, oft mit besseren Standards bei Inhaltsstoffen und Verpackung.

7. Online-Shopping:

Amazon ist der Inbegriff amerikanischer Plattformwirtschaft. Alternativen wie Bücher.de, Avocado Store, Otto oder lokale Händler mit Online-Shops bieten vergleichbare Sortimente, oft mit besseren Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette.

Jede dieser Entscheidungen mag auf den ersten Blick klein wirken – doch in der Summe sind sie ein stilles, aber wirksames Statement. Wer sich bewusst für europäische Alternativen entscheidet, stärkt die heimische Wirtschaft, schützt Arbeitsplätze und setzt ein Signal für fairen Handel jenseits aggressiver Zollpolitik.