Deutschland erreicht 2025 bereits am 3. Mai den Erdüberlastungstag – und damit so früh wie noch nie in seiner Geschichte.
Dieser Tag markiert den Moment, an dem wir alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die unserem Land bei nachhaltiger Nutzung für das ganze Jahr zur Verfügung stehen würden. Ab diesem Zeitpunkt leben wir „ökologisch auf Kredit“ – auf Kosten kommender Generationen und anderer Länder.
Was ist der Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day)?
Der Erdüberlastungstag, international als Earth Overshoot Day bekannt, wird jährlich von der Organisation Global Footprint Network berechnet. Er zeigt auf, wann der menschliche Ressourcenverbrauch die Regenerationsfähigkeit der Erde überschreitet. Für Deutschland bedeutet das konkret: Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir, wären die nachhaltig nutzbaren Ressourcen des Jahres bereits am 3. Mai erschöpft.
50 Jahre Entwicklung: Der Erdüberlastungstag rückt immer weiter nach vorne
Ein Blick zurück zeigt eine dramatische Entwicklung:
| Jahr | Erdüberlastungstag (global) |
| 1970 | Ende Dezember |
| 1990 | Anfang Oktober |
| 2000 | Mitte September |
| 2010 | Anfang August |
| 2020 | Ende Juli |
| 2024 | Anfang August |
| Deutschland 2025 | 3. Mai |
Während der globale Erdüberlastungstag sich im Laufe der letzten 50 Jahre immer weiter ins erste Halbjahr verschoben hat, zeigt sich bei Deutschland eine noch besorgniserregendere Entwicklung. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern liegen wir deutlich früher im Jahr – ein Hinweis auf unseren überdurchschnittlich hohen Ressourcenverbrauch.
Warum verbraucht Deutschland so viele Ressourcen?
Die Hauptursachen für den überdurchschnittlich hohen ökologischen Fußabdruck Deutschlands sind:
- Energieintensive Industrie und hoher Stromverbrauch in Haushalten
- Verkehr und Mobilität, insbesondere durch Autos mit Verbrennungsmotor
- Intensive Landwirtschaft und hoher Fleischkonsum
- Materialverbrauch im Bauwesen und bei der Infrastruktur
- Konsumverhalten: Viel Verpackung, kurze Produktzyklen, Online-Shopping
Diese Faktoren führen dazu, dass wir unsere natürlichen Ressourcen viel schneller verbrauchen, als sie nachwachsen können.
Was können wir gegen den frühen Erdüberlastungstag tun?
Jede*r von uns kann dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch zu senken und den Erdüberlastungstag nach hinten zu verschieben:
1.
Energie sparen
- Nutzung energieeffizienter Geräte
- Umstieg auf Ökostrom
- Heiz- und Kühlsysteme optimieren
2.
Nachhaltige Mobilität fördern
- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
- Fahrrad statt Auto
- Elektromobilität und Carsharing
3.
Bewusste Ernährung
- Weniger Fleisch und Milchprodukte
- Mehr regionale und saisonale Lebensmittel
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
4.
Nachhaltig bauen und wohnen
- Ressourcenschonende Materialien
- Energiesparendes Wohnen
- Umnutzung statt Neubau
5.
Konsum überdenken
- Qualität statt Quantität
- Reparieren statt Wegwerfen
- Sharing Economy unterstützen
Fazit: Der Erdüberlastungstag ist ein Alarmsignal
Der Erdüberlastungstag Deutschland 2025 zeigt deutlich: Unser derzeitiger Lebensstil ist nicht zukunftsfähig. Wir überschreiten die planetaren Grenzen und gefährden damit nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität.
Nachhaltigkeit ist keine Option mehr – sie ist eine Notwendigkeit. Nur durch gemeinsames Handeln auf politischer, wirtschaftlicher und individueller Ebene können wir den Trend umkehren und unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.