Für mich ist Aufmerksamkeit der erste Schritt zur Achtsamkeit. Wenn ich jemandem oder etwas meine Aufmerksamkeit schenke, entscheide ich mich ganz bewusst dafür, meine Gedanken und Sinne auf genau diesen Moment zu richten. Doch ich habe gemerkt: Aufmerksamkeit allein reicht nicht. Erst wenn ich diese Aufmerksamkeit mit einer bestimmten inneren Haltung verbinde – mit Offenheit, Neugier und dem Wunsch, ohne vorschnelles Urteil wahrzunehmen – wird daraus echte Achtsamkeit.
So verstehe ich den Unterschied: Aufmerksamkeit beschreibt, wohin ich mich geistig wende. Achtsamkeit beschreibt, wie ich dort ankomme. In dieser Haltung liegt für mich ein Schlüssel – denn sie macht aus einem schnellen Blick einen liebevollen, aus einem Gedanken einen bewussten, aus einer automatischen Reaktion eine Wahl. Ich kann sehr aufmerksam sein, etwa im Stress, im Streit oder beim Abarbeiten von To-dos – und trotzdem völlig unachtsam. Erst wenn ich wirklich da bin, mit allen Sinnen und mit offenem Herzen, spüre ich: Jetzt bin ich achtsam. Deshalb glaube ich, dass mein Umgang mit Aufmerksamkeit sehr viel über mein Leben entscheidet. Wenn ich sie achtlos verstreue, verliere ich mich in Belanglosigkeiten. Wenn ich sie achtsam lenke, finde ich Tiefe – in Gesprächen, in meinen Handlungen und vor allem in mir selbst.