Gestatten, Dr. ADHS und Mr Morgenstern

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Ich bin Dr. Benjamin Erhardt, geboren 1980 in Leonberg bei Stuttgart, Spitznamen u.a. „Dr. ADHS“, „Dr. Weed“, „bezoo“, „Bürsten-Benny“ und (nur von mir selbst verwendet) „Mr. Morgenstern“.

Ich bin kein „Dr. med.“, also kein Arzt, sondern „Statistiker“; genauer: „Dr. rer. pol.“ in Betriebswirtschaftslehre im Fach „Statistik & Ökonometrie“, weswegen ich persönlich „Dr. stat.“ für passender hielte. Da aber „Dr. ADHS“ ohnehin am besten passt, regt sich mein „Mr. Morgenstern“ nicht auf.

Ich bin der Ehemann der Liebe meines Lebens.

Ich bin der Papa zweier wundervoller Mädchen.

Ich bin ein Kindskopf, der wie Peter Pan nie erwachsen geworden ist.

Ich bin ein Wahlverwandter für Menschen, mit denen ich nicht blutsverwandt bin.

Ich bin ein Tagträumer, der Gedanken zur Lösung der großen Probleme unserer Zeit nachhängt.

Ich bin ein Traumleber, der niemals bereuen wird, etwas für seinen Träume riskiert zu haben.

Ich bin ein Kombinatoriker, für den durch die KI ein goldenes Zeitalter angebrochen ist.

Ich bin ein Erfinder, dem hoffentlich dereinst bescheinigt wird, durch seine Erfindung zur Maximierung der Gesamtwohlfahrt der Menschheit beigetragen zu haben.

Ich bin ein Entwickler, der gerne programmiert, Musik und Filme produziert, Geschäftsmodelle entwickelt, der skizziert, bastelt, assoziiert und kombiniert.

Ich bin Autor, der neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Romanen, Sachbüchern am liebsten jeweils das schreibt, was ihm gegenwärtig am Wichtigsten ist. Wie im diesem Moment dieses Buch.

Ich bin definitiv kein Geschäftsmann, alleine schon, weil ich nicht gerne und daher auch nicht gut verhandeln kann.

Aber immerhin bin ich ein Unternehmer, der es zumindest versteht, mit Dingen Geld zu verdienen, wo zuvor ein weißes Blatt war, und dabei Geschäftsfrauen und -männer verhandeln, organisieren, delegieren und überwachen lasse, die das besser können als ich selbst.

Vor allem aber habe ich ADHS: „Champions League ADHS“. Stell Dir vor, 297 von 300 Antworten in einem Fragebogen deuten auf ADHS hin; das meine ich damit.

Ich selbst nenne es lieber „Gehirnfasching“. Ständig gierig auf der Suche nach „Fasching“, also nach Kurzweil, besser noch Euphorie, so ist es, mein Gehirn. Wie ein Motor der täglich gefahren werden muss. Anstrengend ist das. Für Menschen, die mit mir zusammen sind, aber am meisten für mich selbst.

ADHS ist trotzdem meine „Superkraft“, ein „feature“, also eine Fähigkeit, und nicht etwa ein „bug“, also ein Fehler. Dies gilt aber erst, seit ich mein „bestforming“ gefunden habe, wodurch ich meinen „Mr. Morgenstern“ im Keller an die Kette legen konnte.