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Wie die Altparteien weiter Vertrauen verspielen – und der Linken unbeabsichtigt Auftrieb geben

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Die jüngste Wahl zum Parlamentarischen Kontrollgremium im Bundestag ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich die sogenannten Altparteien – allen voran Union und FDP – bei ihrer Angst vor Veränderungen und neuen Stimmen ins eigene Knie schießen. Während es im Sinne der parlamentarischen Fairness üblich wäre, allen demokratischen Fraktionen einen Sitz im wichtigen Geheimdienst-Kontrollgremium zuzugestehen, wurde der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek die Mehrheit systematisch durch massenhaft ungültige Stimmen verweigert.

Was die „Altparteien“ als cleveres Taktieren verkaufen wollen, wird gerade von jungen, politikinteressierten Menschen längst durchschaut. Sie erleben, wie CDU, CSU und FDP zwar demokratische Prozesse beschwören, in der Praxis aber genau diese sabotieren, wenn es den eigenen Interessen dient. Das schürt Frust, stärkt Politikverdrossenheit und gibt vor allem denjenigen Parteien Auftrieb, die klar für soziale Gerechtigkeit und gegen den politischen Status quo stehen.

Ironischerweise wirkt dieses undemokratische Verhalten als Brandbeschleuniger: Gerade die Linke, oft totgesagt und von vielen Medien marginalisiert, gewinnt durch diese Blockadehaltung neue Sympathien – vor allem bei der jungen Generation, die Authentizität und echte Alternativen sucht. So verhelfen die Altparteien ihrem erklärten Gegner zu neuem Aufwind und sorgen dafür, dass ein dringend nötiges Gegengewicht zum gesellschaftlichen Rechtsruck entsteht.

Wenn die politische Mitte meint, ihre eigene Glaubwürdigkeit opfern zu müssen, um ihre Macht zu sichern, wird die Demokratie von innen ausgehöhlt. Das Ergebnis: Die Linke profitiert, und der politische Diskurs bleibt lebendig – trotz, oder gerade wegen, der „idiotischen“ Taktik der etablierten Parteien.